Working Test im Bayrischen Land bei Utting am Ammersee (13.10.2012)

 

 

Pünktlich um 5 Uhr morgens brachen Sivi mit Bee und ich mit Ivy und Sage zum WT im bayrischen Utting am Ammersee auf.
Ich startete mit Ivy in der Anfängerklasse (Novice/L) und Silvi und Bee gingen in der Offenen Klasse an den Start – Sage durfte sich "noch" in der Zuschauerrolle üben ;-)

Um 9 Uhr gingen Ivy und ich an den Start mit insgesamt 37 Teilnehmern und 4 Stationen. Unsere Reihenfolge war 2 – 3 – 4 - 1

 

Station 2 (Stefan Steidl) Unsere erste Aufgabe des Tages. Das Gespann steht in einem sehr unwegsamen dichten Mischwald, circa 60m entfernt über einem kleinen Bach den Hang hinauf steht ein Schütze und wirft nach links sichtig eine Markierung in dichteren, hüfthohen Bewuchs – die Flugbahn wird durch Baumstämme immer wieder unterbrochen, wäre jedoch zu sehen gewesen. Tja ich sage wäre, weil der Schuss fiel und auch das Dummy, aber Ivy weder in Richtung des Schützen schaute, noch auf den Schuss reagierte und schon gar nicht das Dummy fliegen sah. Mein schon sehr angespannter nervlicher Zustand erreicht bereits einen bedenklichen Zustand. Ich schicke Ivy also auf ein Blind und sie zog eine gute Linie bis zum Schützen wo sie dann jedoch statt nach links, rechts hinauf zog. Somit musste ich eingreifen - nach ein paar Stopppfiffen, Outs und Feinsuchebefehlen fand sie das Dummy, überquerte das Bächlein, diesmal mit einem Sprung ins kalte Nass und lieferte es bei mir ab. Da ich hier einweisen musste und ich einige Kommandos brauchte, dürften wir wohl die wenigen Punkte bekommen haben…
5 von 20 Punkten

(c) Hundefotografie Petra Spoerle-Strohmenger
(c) Hundefotografie Petra Spoerle-Strohmenger

Station 3 (Sebastian Hochreiter) Hier galt es 2 direkte Markierungen auf einer offenen Wiese vor dem Waldrand zu holen, die in einer Linie hintereinander fielen. Schwierigkeit war hier, dass durch die sehr nasse Wiese mit hohem, dichten Gras und keinen Wind null Geruch für viele Hunde vorhanden war. Bereits in der Wartezone hörte ich viel Pfeifen und Handlen bei dieser Übung. Der Richter ließ sich auch sehr lange Zeit bis er den Hund auf jede Markierung einzeln freigab und diesen beim Warten auch sehr genau beobachtete. Wir warteten, für mich eine gefühlte Ewigkeit, bis wir das erste Marking holen durften – hier pokerte ich nicht, gab Ivy auf Höhe der Markierung den Sitz- und Suchpfiff und sie hatte das Dummy sofort. Dann hieß es wieder warten, die 2. Markierung wurde geworfen ca. 20m hinter der Ersten (Distanz zu dieser vom Gespann aus ca. 40 m). Ich habe Ivy geschickt, sie ging ohne Zögern über die erste Fallstelle und dann begann das lange Suchen. Als ich merkte, dass sie nichts in die Nase bekam und auch immer größere Kreise zog, stoppte ich sie immer wieder und schickte sie wieder ins Gebiet. Irgendwann hatten wir Glück und sie ist sprichwörtlich über das Dummy gestolpert und hat es gleich unverzüglich gebracht.
9 von 20 Punkten

 

 


 

Station 4 (Jonny Henriksen) Hier mussten wir zum ersten Mal etwas länger warten und das tat uns beiden gut. Bei der Aufgabe standen 2 Gespanne auf einer Wiese und es waren pro Gespann 2 Markierungen zu holen. Diese Übung machten wir mit Silke Zimmermann und ihrer Hündin Fine, die wir bereits von einem Training bei Simone Hahn letztes Jahr kannten. Zuerst arbeitete Fine das rechte Marking (Distanz ca. 40m) und danach durfte Ivy das Linke arbeiten (Distanz ca. 60m) – danach wurden die Positionen getauscht und Ivy durfte das rechte und Fine das linke Marking holen. Beide Markings wurden direkt vor dem Waldrand geworfen und kamen noch auf der hohen Wiese zum Liegen. Ivy arbeitete perfekt – wartete ruhig und hatte die Markings punktgenau und auch Fine zeigte eine schöne Arbeit. Der Richter meinte anschließend eine sehr schöne Arbeit von beiden Hunden.
19 von 20 Punkten

(c) Hundefotografie Petra Spoerle-Strohmenger
(c) Hundefotografie Petra Spoerle-Strohmenger

Station 1 (Jürgen Laux) Bei unserer letzten Aufgabe erwartete die 2 Gespanne ein kurzes Standtreiben mit anschließender Markierung. Silke und ich waren schon guter Dinge, dass wir wieder gemeinsam an den Start gehen würden, nachdem die vorige Aufgabe so gut geklappt hatte. Da wohl ein Starter zurückgezogen hatte, bekamen wir ein anderes Team zugeteilt, was uns nicht weniger freute. Zuvor hatten wir Manfred mit seiner Goldenhündin kennengelernt, da beide Hunde Namensverwandte waren – Stonehunter Ivory Gold und Starcreek Ivory – und beide den Rufnamen Ivy hatten. Somit waren wir guter Dinge, dass das Ivory-Doppelgespann die letzte Aufgabe noch gut meistern würde.
Es gab ein kurzes Standtreiben ca. 20m vor uns, dies war sehr gut für die Hunde und uns zu sehen und 2 Dummies wurden sichtig geworfen – es lagen aber bereits mehrere Dummies im Bereich, der von den Hunden danach durchsucht werden sollte.
Danach ging der erste Hund (Ivy und ich) einen kleinen Walk Up links in einem Bogen am Treiben vorbei mit dem Richter – das zweite Gespann wartete derweil und der Hund durfte angeleint werden. Nach dem Walk Up blieben wir stehen und im dichten Wald, über eine steile schlammige Böschung hinauf ca. 40m entfernt wurde mit Schuss ein Marking geworfen. Da Ivy bei der ersten Übung nicht markiert hatte und das Gelände sehr anspruchsvoll war, ging ich auf Nummer sicher und pushte sie auf das Marking. Sie hätte punktgenau markiert gehabt, was der Richter danach feststellte und meinte die Punkte zog er mir ab und nicht dem Hund. Nachdem wir das Marking hatte, durfte Ivy ins Treiben geschickt werden. Dort arbeitete sie selbstständig und kam schnell mit einem Dummy wieder zurück. Danach gingen wir in die Warteposition und schauten der „Goldenen Ivory“ bei einer perfekten Arbeit zu.
Anschließend lobte der Richter beide Hunde für ihre Ruhe und die schöne Arbeit – wie gesagt, für das Pushen von Ivy zog er mir 2 Punkte ab - Ivy hätte 20 Punkte bekommen :-)
18 von 20 Punkten

Somit konnten wir den 18. Platz von 26 Bestandenen (insgesamt 37  Teilnehmer) erreichen mit 51 von 80 Punkten. Leider haben wir um einen Punkt die Bewertung „gut“ verpasst und hätte Ivy das erste Marking nicht zum Blind gemacht wären wir wohl unter den besten 10 gewesen…
Trotzdem war ich super zufrieden mit Ivys Leistung!


Ein großes Dankeschön an Alle, die sich mit mir gefreut haben und besonders an Silvi für die seelische Unterstützung!

Herzlichen Glückwunsch an Ivonne mit Dusty, die auf dem 9. Platz landeten und an Helga mit Hope für den 15. Platz.

Gefreut hab ich mich auch sehr Tanja Gewies und ihre Yumi (Halbschwester von Sage, Cashtochter) persönlich kennenzulernen, die das Stechen um den 4. Platz für sich entscheiden konnten.

Neben dem Start von Silvi und Bee freute ich mich riesig darauf Ivys Schwester Starcreek Infinity (Fine) persönlich kennen zu lernen, die in der Fortgeschrittenen Klasse an den Start ging.

Sage die Zuschauerin
Sage die Zuschauerin

 

 

Am Nachmittag begleiteten mich dann abwechselnd Sage und Ivy. Sage meisterte ihren ersten Working Test Besuch einfach nur toll. Sie war total interessiert, freundlich, sicher und entspannt. Die Kleine war sehr brav und eine angenehme Zuschauerin.

Mit der völlig neuen Situation mit vielen Hunden, Menschen, Schüssen und dem langen Warten fand sie sich gewohnt schnell ab und beobachtete alles ruhig und aufmerksam.

 

Fine und Ivy - Fine kann wie Ivy ihr Ohr seitlich abstellen :-)
Fine und Ivy - Fine kann wie Ivy ihr Ohr seitlich abstellen :-)

Ivy und Sage durften Schwester bzw. Tante Starcreek Infinity (Fine) beschnuppern. Die Ähnlichkeit von Ivy und Fine sind sowohl optisch als auch arbeitstechnisch unübersehbar. Volker und Fine sind ein tolles Team und waren heuer meist unter den Top 5 der Klasse F zu finden.

Fine ist eine sehr feine, führige Hündin mit toller Nase. Sie zeigte sich sehr führerbezogen und total in sich ruhend.

Wie unsere Ivy steht sie sowohl beim Schicken als auch beim Warten und Volker beschreibt sie ebenso als eine gute Mischung zwischen Selbstständig draußen aber immer mit einem Ohr bei ihm - er hat sie noch nie out of controll gehen sehen.

Ich hatte noch das Glück Fine und Volker bei 2 Stationen arbeiten zu sehen. Bei einm 2-er Walk Up, bei dem vorne eine Markierung und hinten ein Blind geholt werden sollte, zeigte Fine eine tolle Leistung (18 Pkt). Sie stand wie ein Felsen neben Volker und geschickt zeigte sie ihren Style, suchte sich kurz bei der Fallstelle ein und dann war sie schon wieder am Weg zurück. Bei der anderen Aufgabe, welche auch eine 2er Aufgabe mit insgesamt 3 Markings für jeden Hund war, gefiel Fine mir auch richtig gut, arbeitete perfekt und bekam 20 Punkte.

 

Wir redeten viel und ich habe mich sehr gefreut Volker, seine Frau und Fine kennenzulernen!

Das Highlight stand bei der Preisverteilung bevor - Fine und Volker gewannen mit 19 - 17 - 18 - 20 (74 Punkten), als einziger Hund im "Vorzüglich" und das Schwesterchen bekam auch noch das "Judges Choice" verliehen!!!

Eine großartige Leistung - wir haben uns riesig mit euch gefreut und es war sehr schön, dass ich diesen besonderen Moment miterleben durfte.

 

Silvi mit Bee
Silvi mit Bee

Parallel zur F fand ja auch noch die Open statt, bei der Silvi und Bee, Bernhard mit Enzo und Gabi mit Fee ein letztes Mal für diese Saison alles gaben.

 

Eine Aufgabenbeschreibung der Open von Silvi: 

Station 1: Doublemark und 1 Blind. Man steht im Wald vor einem Bächlein. 1. Markierung schwer einsichtig und im hohen Bewuchs. 2 Markierung im Wald von der gegenüberliegenden Uferseite zu uns herüber. Gearbeitet wir zuerst die 1. Markierung, den Hund sieht man dabei nicht. Als zweites wird ein Blind ca 40m dem Bächlein entlang gearbeitet. Das Dummy liegt an der unteren Uferkante. Dann wird die zweite Markierung gearbeitet.

 

Station 2: Doublemark und 1 Blind. Wieder im Wald. 1. Markierung von rechts nach links. 2. Markierung von links nach rechts vom selben Werfer. Wieder wird zuerst das erste Marking gearbeitet. Dann wird das Blind im schmalen Winkel zur ersten Markierung gearbeitet. Schwer ist es den Hund auf einer Linier zu halten, da das Gelände sehr schwierig ist, wieder über das Bächlein, dann relativ steil hinauf in das Gebiet. Danach wird die zweite Markierung gearbeitet.

 

Station 3: Ein Walk up mit drei Gespannen auf der offenen Wiese. Abwechselnd werden vorne Markierungen und hinten beschossene Blinds gearbeitet. Jeder Hund hat 3 Dummies zu arbeiten. 1 Markierung und zwei Blinds.

 

Station 4: Wieder drei Gespanne auf der Wiese. Der erste Hund arbeitet ein Doublemark auf der Wiese im schmalen Winkel. Es ist egal welches Dummy zuerst geholt wird. Der zweite Hund arbeitet links vom Doublemark ein Blind hinter einen Schafszaun. Der dritte Hund arbeitet rechts vom Doublemark ein Blind auf der Wiese vor dem Wald. Diese Übung wird dreimal wiederholt und die Hunde durchgewechselt.

 

Für mich immer wieder schön zu sehen, wie souverän Silvi und Bee in dieser höchsten Prüfungsklasse erfolgreich mitlaufen - ist es ja ihre erste Saison in der Open!

Beiden zeigten eine schöne Leistung zum Abschluss und konnten mit "gut bestehen" und den 21. Platz erreichen!

Bernhard und Enzo konnten das Stechen um den 3. Platz für sich entscheiden und Gabi landete auf dem 18. Platz.

Herzlichen Glückwunsch an euch!!

 

 

Ein schöner und erfolgreicher Tag ging zu Ende und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die Organisatoren, Helfer und Richter für diesen schönen Workingt Test!

 

Dankeschön lieber Christoph und Petra Spoerle-Strohmenger für die tollen Fotos!

 

Einen weiteren schönen Bericht mit vielen tollen Fotos von Christoph gibts unter www.licht-bilder.at

Fotos vom ganzen Tag von Petra Spoerle-Strohmenger gibts hier  

 

Alle Ergebnisse gibt es hier